Dein Dokument ist ihr Geschäftsmodell – wie Office-Software unsere Daten monetarisiert
Viele Office-Software-Anbieter sammeln Nutzerdaten, die analysiert und vermarktet werden. Dies kann besonders für öffentliche Institutionen und kleine Unternehmen problematisch sein. Open-Source-Alternativen bieten Transparenz und Kontrolle über die eigenen Daten.
Unsichtbare Kosten: Warum Gratis nicht kostenlos ist
Viele Unternehmen, Schulen und Verwaltungen arbeiten tagtäglich mit Office-Software von Microsoft oder Google. Die Produkte sind oft günstig, bequem, scheinbar unverzichtbar – und oft sogar billig bis kostenlos. Doch dieser Preis ist trügerisch.
Denn bezahlt wird trotzdem – mit Daten. Nutzerdaten, Metadaten, Verhaltensdaten. Alles, was wir in diesen Tools tun, hinterlässt digitale Spuren. Und diese Spuren sind bares Geld wert.
„Wenn ein Produkt kostenlos ist, bist du das Produkt.“
Wie moderne Office-Plattformen Daten sammeln
Die Office-Software von heute ist längst nicht mehr nur Textverarbeitung und Tabellenkalkulation. Sie ist Plattform, Cloud, Kommunikationszentrale – und Datenstaubsauger.
Gesammelt werden unter anderem:
- Inhalte von Dokumenten und E-Mails
- Kommunikationsmuster in Teams und Chats
- Nutzungsverhalten, Uhrzeiten, Zugriffsorte
- Geräteinformationen, IP-Adressen, Kontakte
Diese Daten landen auf Servern ausserhalb Europas und werden dort analysiert, verknüpft und vermarktet.
Was mit diesen Daten passiert – und wer daran verdient
Die gesammelten Informationen ermöglichen es den Anbietern, sehr genaue Nutzerprofile zu erstellen. Diese werden verwendet für:
- Produktentwicklung (die oft stark auf Nutzerdaten basiert)
- Zielgerichtete Werbung
- Upselling innerhalb der Plattformen
- Verkauf an Drittanbieter (z. B. Werbe- oder Analysefirmen oder Datenbroker)
Auch wenn offiziell keine „Inhalte“ verkauft werden: Die Metadaten reichen oft schon aus, um ein genaues Bild der Organisation oder einzelner Mitarbeitender zu zeichnen.
Warum das besonders für Gemeinden, Schulen und KMUs kritisch ist
Öffentliche Institutionen und kleine Unternehmen sind besonders sensibel, was Datenverarbeitung angeht. Denn hier geht es nicht nur um interne Kommunikation, sondern oft um personenbezogene, vertrauliche oder gar sensible Inhalte.
Gerade in Gemeinden oder Schulen betrifft das Daten von Bürgerinnen und Bürgern oder Kindern. Diese haben ein besonderes Schutzbedürfnis – das sich nicht mit intransparenten Cloud-Diensten aus Übersee vereinbaren lässt.
Die rechtlichen Grauzonen hinter dem Datengeschäft
Trotz DSGVO und Schweizer Datenschutzgesetz bleiben viele Mechanismen des Datengeschäfts legal. Warum?
- Zustimmung zur Datenverarbeitung wird oft „abgenickt“, ohne echte Wahl
- Viele Anbieter umgehen Regeln durch komplexe Vertragskonstrukte
- Nutzer behalten zwar „Eigentum“ an den Daten, verlieren aber Kontrolle über die Nutzung
Juristisch abgesichert – aber ethisch fragwürdig.
Open Source als Ausweg aus der Datenfalle
Es geht auch anders.
Wer Open-Source-Lösungen nutzt, behält die Kontrolle:
- Volle Transparenz über den Code
- Keine versteckten Datenabflüsse
- Hosting im eigenen Land – oder sogar im eigenen Haus
- Keine Nutzerverfolgung, keine Werbung, keine Weitergabe
Open Source ermöglicht digitale Selbstbestimmung – ohne auf Komfort oder Funktionalität zu verzichten.
Fazit: Kontrolle zurückgewinnen – mit Transparenz und Unabhängigkeit
Daten sind das neue Öl – und viele Office-Anbieter bohren auf fremdem Gelände.
Es ist an der Zeit, digitale Werkzeuge nicht nur nach Preis und Bekanntheit zu beurteilen, sondern nach dem, was wirklich zählt: Vertrauen, Transparenz und Souveränität.
Wer die Kontrolle über seine digitalen Werkzeuge hat, behält auch die Kontrolle über seine Daten – und damit über die eigene Zukunft.
Wissen, wo die Daten landen. Und wer daran verdient.
Mach den ersten Schritt in Richtung digitaler Selbstbestimmung – mit Werkzeugen, die dich und deine Daten respektieren.